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Im Lexikon werden die Grundaussagen des Heiligtums der Sieben Göttinnen unter Hinweis auf die Posts im Hauptblog authentisch wiedergegeben.

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Im Unterblog Heiligtum der Sieben Göttinnen FAQ werden Häufig gestellte Fragen /Frequent Asked Questions beantwortet:

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Freitag, 6. Mai 2011

Gegenwart

Gegenwart ist eine psychische Grundtatsache bei der Bildung des Bewusstseins.  Begrifflich scheidet sie die Vergangenheit von der Zukunft und kann auf einem Zahlenstrahl als ein sich in eine Richtung stetig fortbewegender Punkt verstanden werden. Diese begriffliche Umschreibung erfasst aber nicht die eigentliche  Bedeutung der Gegenwart, da sie gerade in der Vorstellung eines Punktes ihre wesentliche Eigenschaft außer Acht lässt, in einem zeitlich empfundenen Kontinuum den jeweils letzten Teil der Vergangenheit aktuell fühlen zu lassen. Daher umschreibt man die Gegenwart genauer als den jeweils aktuellen Zeitabschnitt, in dem alle Empfindungen als gleichzeitig oder in unmittelbarer Abfolge als ein Kontinuum wahrgenommen werden. Die Gegenwart wird durch dieses Gesamtgefühl vermittelt, denn Fühlen ist nur in der Gegenwart möglich. Aus diesem Grund ist auch der Beschreibung nach die Gegenwartswahrnehmung nicht eindeutig einzugrenzen, da die gefühlte Intensität der Gegenwart abnimmt, ohne indessen klar abzubrechen, sie also gewissermaßen in die Vergangenheit ausläuft. Denn naturwissenschaftlich ist die Gegenwart eine Fiktion des Bewusstseins, dessen diesbezügliche Gefühlswerte wiederum variieren. Die Empfindung der Gegenwart entsteht dadurch, dass die neurologisch nachweisbaren kleinsten Zeiteinheiten von zwei bis drei Sekunden, in denen auch Gefühlsänderungen empfunden werden können (weswegen etwa für die Rhythmik diese Zeitabschnitte von besonderer Bedeutung sind), im nachfolgenden Zusammenhang ein gefühltes Kontinuum darstellen und dabei als gleichzeitig oder unmittelbar fortlaufend wahrgenommen werden. Im Fühlen als solchem liegt das Erlebnis der Gegenwart, da die Gefühle deren Sprache sind. Im Bewusstsein werden alle aus dem eigenen Körper bzw. über seine Sinnesorgane wahrgenommenen und damit gefühlten Daten zusammengefügt. Zu diesem Zweck werden sämtliche innerhalb eines Zeitraums von jedenfalls weniger als 60 Sekunden eingegangenen ("gefühlten") Daten (Informationen) unterschiedslos und ohne jede Auswahl im Sinne einer echten Spiegelung gespeichert und können binnen dieser zeitlichen Bandbreite auch jederzeit abgerufen werden. Es handelt sich hierbei um das dichteste gespeicherte Datenband im menschlichen Gehirn, das für den genannten Zeitabschnitt den Eindruck der Unmittelbarkeit dadurch entstehen lässt, dass die mit den Daten verbundenen Empfindungen unterschiedslos gefühlt werden. Dadurch wird der Eindruck der Gleichzeitigkeit und in dessen Gefolge auch als unmittelbare Abfolge erzeugt. Was darüber hinausgeht, empfindet der Mensch bereits als ein Erinnern, also einen Vorgang, in dem das gegenwärtige Bewusstsein Vergangenes wahrnimmt, indem das Erinnerte als Früheres gefühlt wird. Das Bewusstsein steht damit, wiederum begrifflich gesprochen, an der vordersten Front zur Zukunft, in dem jedes neu Eintretende und Gefühlte sofort wahrgenommen wird und in zeitlich identischer Empfindung mit den noch im Gegenwartgedächtnis präsenten gefühlten tatsächlich gerade vergangenen Empfindungen gleichgesetzt wird. Damit ist aber dem Bewusstsein die Vorstellung eines Seins immanent oder auch vorgegeben. Das Bewusstsein hat aber nur eine Vorstellung von einem Sein und ist nicht etwa selbst ein Sein. Auf der Vorstellung gründet dann jedes virtuelle Sein, selbst das der Gegenwart - die sich genau besehen nur als eine Fiktion erweist. Ein Sein unterscheidet sich von einem Werden durch seine nicht durch gerade ablaufende Prozesse jeweils erzeugte Existenz. Während alles was wird, wie insbesondere jedes einzelne Leben, durch eine innerhalb eines zeitlichen Rahmens unablässige Abfolge von es erzeugenden Prozessen entsteht, existiert ein Sein allein durch sein Dasein, es ist ein Bleibendes oder auch das Bleibende. Dem Bewusstsein liegt die Vorstellung eines Seins als dasjenige zugrunde, was innerhalb der Gegenwartsempfindung unverändert vorhanden ist. Dieses Seiende wird mit dem, was war, bzw. dem, was kommt, verglichen, wobei es jeweils auf die Beibehaltung der für den Betrachter gerade als relevant empfundenen Eigenschaften des Zustands ankommt. So führt scheinbar die Gegenwart durch das Seiende und erst hierdurch können überhaupt Veränderungen erfasst werden. Die Vorstellung eines Seins ist somit untrennbar mit der Empfindung der Gegenwart verbunden und kennzeichnet zugleich eine der wesentlichsten Eigenschaftens des Bewusstseins. Erst über die Möglichkeit der Wahrnehmung etwas als Bleibendes wird im Bewusstsein die Grundlage für seine weiteren Wahrnehmungen geschaffen. Nachdem das Leben und selbst das ganze Universum nur ein Werden sind, das heißt alles in jedem Augenblick durch die es erzeugende Prozesse bewirkt wird, kann das Sein nicht dem Leben und der Welt entstammen, sondern spiegelt den eigentlich göttlichen Ursprung allen Lebens und vor allem des Bewusstseins als Quadratur des Kreises im Sinne eines Wahrnehmenden, das sich damit selbst wahrnimmt. Die Empfindung der Gegenwart ist das hervorstechendste Merkmal des Bewusstseins und sie ist nur möglich, weil es, wie das ganze allgemeine Leben, auf dem Sein der Götter gründet. Das Sein schafft für das Bewusstsein die Voraussetzung für die Wahrnehmung, Wahrnehmung wiederum setzt Gegenwart voraus, womit sich das Sein als Grundlage für alles drei erweist.

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