Hinweis

Im Lexikon werden die Grundaussagen des Heiligtums der Sieben Göttinnen unter Hinweis auf die Posts im Hauptblog authentisch wiedergegeben.

Überblick verschaffen ein


und ein

GLOSSAR

Im Unterblog Heiligtum der Sieben Göttinnen FAQ werden Häufig gestellte Fragen /Frequent Asked Questions beantwortet:

ÜBERSICHT HÄUFIG GESTELLTER FRAGEN / FAQ


Montag, 27. Dezember 2010

Metropien (M)

Metropien (M) sind Haupttempel und zugleich eine Sonderform der Tempel des Heiligtums, in denen für die Sakralzeiten von den allgemeinen Regelungen abweichende Bestimmungen gelten. Grundsätzlich sind Sakralakte im Form des leiblichen Gebets als Sakralhandlungen, die beispielsweise von den anderen Personen gegenüber bestehende Treuepflichten entbinden, nur an den der Göttin geweihten Orten (Sakralorte) und zu den ihr geweihten Tagen (Sakralzeiten) zulässig. Öffentliche Sakralorte sind die eigentlichen Tempel, private Sakralräume sind im Privatbereich geweihte Gebetsräume, wie z.B. Kapellen. Die Sakralzeiten sind die als Tage der Göttin festgelegten Tage wie die Sonntage bzw. die entsprechenden wöchentlichen Ruhetage je nach Kulturkreis, der Jahrestag der Göttin und sieben festgelegte heilige Wochen. In den Metropien gilt für die Sakralzeiten die Sonderregelung, dass durch den Träger des Wortes, bzw. nach Beendigung seiner Trägerschaft durch die Oberste Priesterschaft im Einzelfall oder auch generell besondere Tage als Tage der Göttin zusätzlich zu den allgemeinen Sakralzeiten festgelegt werden können. Die Anzahl der Metropien ist auf sieben beschränkt und sie müssen hierzu von dem Träger des Wortes bestimmt worden sein. Sie sollen über die ganze Welt verteilt sein, bisher wurde eine Metropie in Europa geweiht.

Beiträge:
Der Göttin Raum und Zeit sind unser
Leo: Von der Macht der Lebenskraft, von Lust und Liebe
Sakralzeiten, der Göttin Tage

Samstag, 25. Dezember 2010

Freie Liebe

Unter freier Liebe versteht man die Möglichkeit, ungebunden durch die einer anderen Person gegenüber bereits bestehenden durch Liebe geprägten Beziehungen Liebesbeziehungen zu weiteren Personen zu begründen und zu unterhalten, die vor allem auch geschlechtliche gegenseitige Handlungen mit einschließen. Freiheit hat dabei die Bedeutung, dass in bereits vorhandenen Liebensbeziehungen weder dem jeweils hiervon Betroffenen noch der Allgemeinheit gegenüber ein Grund, die weitere Liebesbeziehung nicht einzugehen, besteht und dies von den hieran Beteiligten auch gebilligt wird. Getragen wird dies von der Vorstellung, dass Menschen gleichzeitig geschlechtlich geprägte Liebesbeziehungen zu mehr als nur einer anderen Person unterhalten können, ohne dass hierdurch die jeweils anderen Liebesbeziehungen Schaden nehmen würden. Der Begriff der freien Liebe steht in engem Zusammenhang mit dem einer freien Sexualität, wonach vor allem Geschlechtsverkehr mit anderen Personen, der allein von der Lust veranlasst wird, als ein auch bereits vorhandenen Partnern gegenüber erlaubtes Verhalten verstanden wird. Während aber die freie Sexualität damit auch bindungsloses Paarungsverhalten mit einbezieht, setzt die freie Liebe eine durch sie selbst jeweils begründete Sonderbeziehung voraus, auf deren Grundlage die sexuellen Beziehungen stattfinden. Der Schwerpunkt der Vorstellung von einer freien Liebe liegt daher in der Möglichkeit, nicht nur Geschlechtsverkehr sondern auch ein durch Liebe geprägtes gegenseitiges Verhältnis mit mehreren Personen gleichzeitig zu haben. Sie richtet sich somit gegen die Annahme, wonach Liebebeziehungen sich von vorneherein nur auf Paare oder auf eine ansonsten fest vorgegebene Anzahl, wie etwa in der muslimischen Ehe mit bis zu vier Frauen, von vornherein beschränken. Dies schließt nicht aus, das es in polyamorösen Verhältnissen unterschiedliche und auch schwankende Gefühlswertigkeiten geben kann, ohne indessen deswegen aber zugleich eine Ausschließlichkeit der gefühlsmäßig gerade vorherrschenden Beziehung anderen Liebesbeziehungen gegenüber zu begründen. Die Gründe, die für die freie Liebe und vorwiegend gegen die Ausschließlichkeit der Liebe zwischen Paaren geltend gemacht werden, sind gesellschaftspolitischer Natur. Häufiger Ausgangspunkt sind die tatsächlichen Verhältnisse, nach denen oft im Geheimen, auf jeden Fall aber unausgesprochen sehr häufig Menschen in mehreren Liebesbeziehungen leben, was den natürlichen Verhältnissen entsprechen würde. Die Menschen würden aber durch Normen zu einem anderen Verhalten, wenn oft auch nur dem Scheine nach, gezwungen, weil dies ihrer besseren politischen Manipulierbarkeit diene. Die strengen Regelungen über die Ausschließlichkeit von Liebe und sexuellem Austausch in Paarbeziehungen seien eine unmittelbare Folge der gesellschaftlichen Repression. Die Haltung des Heiligtums gegenüber der freien Liebe als Lebensform ist neutral. Treue und Verlässlichkeit zwischen Partnern gelten zwar als Grundvoraussetzungen allen Lebens, ohne die ein Werden nicht möglich wäre. Nur wenn sich alle am Prozess des belebenden Werdens Beteiligten entsprechend der ihnen vorliegenden Information verhalten, kann Leben entstehen. Das gilt für alle Stufen des Lebens, auch des virtuell Gesellschaftlichen. Daher gilt es als eine der das zivile Leben treffende Hauptforderung, seine anderen Personen gegebenen Versprechen, auch die zur sexuellen Treue, zu halten, soweit man nicht vom anderen oder in den ebenfalls abgesprochenen Verfahren, wie das der Scheidung, davon entbunden wird. Dies schließt es aber nicht aus, dass sich Menschen auf ein Lebensmodell, wie es der freien Liebe vorschwebt, verständigen. Wenn danach mit ihr kein Treuebruch verbunden ist und nicht gegen die Pflicht zur Verlässlichkeit verstoßen wird, wird der Plan der Göttin hierdurch nicht gestört, wenn ihr auch die Liebe zwischen zwei Personen, wie sie sich zur Fortpflanzung des göttlichen Lebens vereinigen, sicherlich weitaus näherliegt. Andererseits macht die Liebe zur Göttin stets frei und im Heiligtum an ihren Orten und zu ihren Zeiten existiert ohnehin nur ihre Liebe und ihre Lust, zu der alle im leiblichen Gebet dort ungebunden finden. Jede einzelne Liebe und Lust gehen auf die hier erfahrbare allgemeine Liebe zurück, die nichts anderes als die Wahrnehmung der allgemeinen Bindungskraft, die Leben erst entstehen lässt, ist. Wenn sich somit Menschen zusammenfinden, um etwa in einer besonderen Gemeinschaft auch im zivilen Leben nach diesen Grundsätzen in der Absicht zu leben, um gemeinsam auf die allgemeine Liebe der Göttin zu treffen, wird dies die Göttin ebenfalls erfreuen. Nur solltet ihr gewiss sein, der einfachere Weg, den die Göttin euch im zivilen Leben wies, euch zu Zweit zusammenzutun, wie die Natur es schuf, ist auch weitaus sicherer zu verwirklichen. Soweit aber mit der Vorstellung von der freien Liebe und mehr noch einer freien Sexualität die Grundsätze von Treue und Verlässlichkeit überhaupt in Frage gestellt werden, lästert dies die Göttin und widerspricht dem göttlichen Ablauf zur Belebung der Welt, denn nichts würde ohne Treue und Verlässlichkeit sein. Die Freiheit, die in diesem Fall mit der freien Liebe angesprochen wird, kann es nur bei der Göttin geben und die ist auf ihren Ort und ihre Zeiten im leiblichen Gebet beschränkt.

Beiträge:


Der Göttin unedliche Verlässlichkeit
Die Lust der Göttin heiligt, selbst wenn es Sünde wäre
Nur in allgemeiner Lust findet man der Göttin Liebe
Leo: Eure Freiheit im leiblichen Gebet
Leo: Auflösung der Promiskutiät
Leo: Von der Macht der Lebenskraft, von Lust und Liebe
Leo: Nur in allgemeiner Lust findet man der Göttin Liebe
Der Menschen Liebe kommt vom Leib 
Des Leibes allgemeine Liebe

Gedichte:

Mysterien der Lust 
Aller meiner Liebe Leiber

Donnerstag, 23. Dezember 2010

Nächstenliebe

Das Gebot der Nächstenliebe, das beinhaltet, seinen Nächsten wie sich selbst zu lieben, geht in jüdisch-christlicher Tradition auf eine entsprechende alttestamentarische Forderung Jahwes zurück, die sich jedoch nur auf die Mitglieder des eigenen Volkes bezog. Erst das Christentum erhob sie zu einem allgemeingültigen Gebot, das selbst die Feinde einschloss. Es ist aber auch in anderen Kulturkreisen und Religionen bekannt und beinhaltet der Sache nach eine notwendige Grundregel jedes gesellschaftlichen Zusammenlebens, wonach der Einzelne bei seinen Entscheidungen auch die Belange anderer, mit denen er zusammenlebt, bedenken und beachten muss, Grundforderung der die Freiheit komplettierenden Verantwortung und auch der Gerechtigkeit. Nachdem jeder Einzelne seinen Willen frei zu fassen in der Lage ist, bedarf es dieses bereits in der menschlichen Konstitution begründeten sozialen Stimulans als Anreiz, auch die Bedürfnisse anderer zu beachten. Im Heiligtum folgt dies aus der Annahme, dass das Leben aufgrund der zur Kraft gerichteten Energie der Göttin die Welt belebt und das einzelne Leben eines jeden Menschen als Teil hiervon dieses allgemeine Göttliche spiegelt, das vom Menschen infolge seines Bewusstseins durch das Gefühl der Lust und Liebe selber als allgemeine Liebe wahrgenommen wird. Hierin gründet zugleich seine soziale Verpflichtung, wie auch die der Verantwortung und Gerechtigkeit, die zu erfüllen ihm die Erkenntnis der Wahrheit nahelegt und sich allein aus der allgemeinen Liebe infolge der Entfreiung durch die darin liegenden Selbstbindung herleitet. Auch die Liebe folgt hieraus als Identifikation des Einzelnen mit den Bedürfnissen eines Anderen, wodurch die Vorstellung von den Seinen entsteht, die der Einzelne mit sich gleichsetzt. Dem soll nach dem Gebot der Nächstenliebe der Maßstab für die Behandlung des Nächsten entnommen werden. Nächster ist dabei zuerst einmal der räumlich und zeitlich Nächststehende, darüber hinaus gehören die dazu, die sich im Leben zusammengeschlossen haben, um etwas Gemeinsames zu bewirken, und schließlich auch alle die, mit denen man derart verbunden ist, dass Gemeinsamkeiten solcher Art begründet werden können. Liebe, Verantwortung, Gerechtigkeit bleiben aber konkrete Gefühle, die keiner Verallgemeinerung zugänglich sind und als Virtuelles nur begriffliche Bedeutung erlangen können. Daher führt eine begriffliche Verallgemeinerung des Nächsten im Sinne einer Abstrahierung notwendig dazu, dass sich die Bedeutung des Gebots in der Weite des Abstrakten verliert. Eine andere Begrenzung des Gebots besteht in der Bezugnahme auf die Selbstliebe, die es als solche nicht gibt, denn Liebe bedeutet Bindung mit einem Anderen. Gemeint ist aber das auf sich Selbst gerichtete Bewusstsein mit dem Streben nach seinem eigenen Glück bei allem, was man will. Das Streben nach Glück ist dem Menschen vorgegeben, nicht jedoch der Inhalt. Das Gebot der Nächstenliebe richtet sich darauf, dass der Einzelne bei seinem Glückstreben auch die Ziele derjenigen, mit denen er zusammenlebt, wie seine eigenen beachtet. Er muss nicht seine Ziele den anderen unterordnen – niemanden mehr lieben als sich selbst und auch nicht teilen,was er selbst zum Leben braucht-, vor allem nicht auf eigenes Glück verzichten, sondern er soll sein Streben so ausrichten, dass er das entsprechende Streben anderer bedenkt. Jeder Einzelne lebt nach dem Heiligtum sein Leben als Teil des allgemeinen Lebens und auch sein Glückstreben ist hiervon Teil. Das ist der Kernpunkt der Sozialisierung, die der Einzelne in der Verallgemeinerung der Lust und Liebe mit der Göttin erfährt. Das Bild der Liebe zeigt deutlich, dass das Gebot zur Nächstenliebe niemanden berechtigen kann, denn jede Pflicht zerstört die Liebe. Berechtigt wird allein die Göttin, die Nächstenliebe zu fordern, aber niemand, der das Ziel der Liebe wäre. Denn auch die Nächstenliebe bleibt Gegenstand des eigenen Glücksstrebens. Sie, wie im Sozialismus geschehen, dahingehend zu profanisieren, dass sie im Gewand der Solidarität zur Pflicht wird, bedeutet das Ende der Liebe. Tatsächlich wird hierdurch Gewalt entfesselt, statt sie zu beschränken. Da die politisch angestrebte permanente Zunahme von leistungsfreiem Einkommen im Sinne des Ausbaus eines Sozialstaats nur durch entsprechende andauernde und zunehmende Verpflichtung der dieses Einkommen erwirtschaftenden Personen ermöglicht wird, wird dieser Konflikt die darin liegende Anmaßung von politischen Allmachtsideen beenden. Es gibt kein Recht, geliebt zu werden und auch nicht, aus der Verantwortung für sich und die Seinen entlassen zu werden, solchen Vorstellungen liegen ausnahmslos politische Kampfparolen zugrunde, die es zu erkennen gilt, um sich gegen solche Forderungen zur Wehr zu setzen. Solidarität kann allein die Göttin fordern und die Menschen erfüllen sie gemeinsam, wenn sie sich vereinen, um sich im leiblichen Gebet im Leib der Göttin zusammenzufinden. Allein hier ist auch die Liebe verallgemeinert, über die von Natur aus konditionierten Fälle der Familie und Freunde hinaus. Alles andere aber bedarf der abgewogenen Absprache, wonach alles stets ein Geben und ein Nehmen ist, was durch Gesetze im Rahmen deren nach Inhalt und Verfahren bestehenden Grenzen festgelegt wird. Wer aber Nächstenliebe beansprucht, kann dies nur durch eigene Liebe, die er hingibt, selbst erfüllen.

Beiträge:


Allein der Leib der Göttin entgrenzt die Nächstenliebe
Alles ist ein Geben und Nehmen, auch die Liebe
Der Gesellschaft virtuell Bewirktes
Der Göttin Gerechtigkeit fließt aus dem allgemeinen Leben
Des Hedonismus schändliche Wandlung
Leo: Galaktisierung, Verallgemeinerung von Lust und Liebe
Leo: Die Auflösung der Promiskutität
Leo: Überwindung der Vereinzelung
Leo: Nur in allgemeiner Lust findet man der Göttin Liebe
Du bist der Nabel der Welt
Gleichheit - der Göttin Kraft oder der Freiheit Geißel

Gedicht:

Der Göttin Schöpfung
Der Gleichheit Gaben und Verdruss
Die von der Kraft Verwaisten

Sonntag, 19. Dezember 2010

Prostitution

Prostitution ist eine Form der geldgesteuerten oder allgemeiner der geldwertgesteuerten Intimkommunikation, bei der ein Partner dem anderen Partner seinen Körper gegen Leistung wirtschaftlicher Vorteile zur Vornahme von ihn befriedigenden sexuellen Handlungen aktiv oder auch nur passiv zu Verfügung stellt. Ihr wird üblicher Weise auch der gemeinsam durchgeführte von gemeinsamer Lust getragene Geschlechtsakt gleichgestellt, bei dem der eine Teil dem anderen für seine Mitwirkung Vorteile gewährt. Vor dem Hintergrund weitverbreiteter sexualmoralischer Vorstellungen, nach denen sexuelle Kontakte nur bei durch gegenseitiger Liebe oder hierauf beruhender gesellschaftlich anerkannter persönlicher Paarbeziehungen moralisch gerechtfertigt sein können (wie etwa die christliche Lehre von nur in bestehender Ehe erlaubtem Geschlechtsverkehr, der mit dem Ziel der Zeugung von Kindern durchgeführt wird), galt und gilt vielen die geschlechtliche Hingabe allein wegen materieller Vorteile als verwerflich. Diese negative Beurteilung wurde auch zur generellen Verunglimpfung der Lust und Liebe verwandt, wie in der Diffamierung der heiligen Liebe als Tempelprostitution und die hierbei ihren heiligen Dienst versehenden Priesterinnen als Tempelhuren. Infolge des modernen Laizismus hat sich vor allem in Europa die gesellschaftliche, moralische und auch rechtliche Haltung zur Prostitution liberalisiert, wenn auch vor allem in aus stark vom feministischen Gedankengut beeinflussten Gesellschaftsordnungen die Widerstände gegen diese Liberalisierung wieder zunehmen. Dies hängt vor allem mit den für sei es aus moralischen oder sei es aus rechtlichen oder sei es auch aus beiden Gründen in den gesellschaftlichen Randbereich gedrängte Verhaltensweisen üblichen Entartungen zusammen, bei denen es stets zu erheblichem Missbrauch der an der Prostitution beteiligten Personen gekommen ist und kommt. Wenn diese Missbräuche und Gefährdungen auch regelmäßig mit der Art der Verhaltensweisen begründet werden und hierauf sich vor allem moralische Urteile stützen, beruht jedoch die sich darin erweisende Instabilität der entsprechenden Lebensverhältnisse ganz überwiegend auf den durch die gesellschaftliche Ächtung bewirkten Sicherheitsdefiziten. Mangels üblicher Dichte durch staatliche oder Selbstkontrolle stellt sich in gesellschaftlichen Randbereichen als Pendant zu dem Sicherheitsdefizit ein kriminellen Unternehmungen besonders günstiges Geschäftsklima ein. Hierauf gründet das gesteigerte Gefährdungspotenzial für die Beteiligten. Der Prostitution also solcher kommt jedoch unmittelbar kein Unwert zu, vielmehr ist sie wie viele andere gesellschaftsrelevante Verhaltensweisen Ausdruck des allgemeinen Grundsatzes des Gebens und Nehmens, ich gebe, damit du gibst und du gibst, damit ich gebe. Der menschlichen Sexualiät steht ihr Einsatz zu persönlichen Vorteilen für das eigene Fortkommen nicht nur nicht entgegen, vielmehr ist sie selbst bereits entsprechend von der Natur ausgerichtet. So ist bekannt, dass der Mann bei seinen sexuellen Trieben im Wesentlich durch den Zweck, sich unter möglichst günstigen genetischen Bedingungen zu vermehren, bestimmt wird, was auch das sexuelle Verhalten der Frau beeinflusst, das zudem noch von der Notwendigkeit getragen wird, für die Aufziehung der Kinder ein günstiges Umfeld zu schaffen. Gerade mit dem letzten Umstand sind vor allem sich materiell auswirkende Bedingungen verbunden. Es ist daher ein seit Alters her bekanntes Verhalten, durch wertvolle Geschenke den anderen Partner zur Erfüllung der eigenen sexuellen Begierden geneigt zu machen. Wie im gesamten Bereich möglicher sexualrelevanter gesellschaftlicher oder moralischer Regulierungen kommt es auch bei der Prostitution auf die sexuelle Selbstbestimmung an, das heißt, es kann weder gesellschaftlich noch moralisch negativ sein, wenn sich jemand selbst zur Prostitution bestimmt, um mit deren Ergebnissen seine materiellen Verhältnisse zu verbessern. Negativ kann ein solches Verhalten nur aus anderen Gründen beurteilt werden, etwa den Umständen, die die Freiheit der Entscheidung beeinträchtigen oder gar beseitigen, oder den Versprechungen, die derjenige, der seinen Leib und möglicherweise auch noch seine Lust feilhält, hinsichtlich eben dieses Leibes und seiner Lust anderen bereits gemacht hat. Die wirklichen Gründe, die gegen die Prostitution eingewandt werden, stehen zumeist mit ganz anderen Zielen im Zusammenhang. So ging es einerseits zumeist um den patriarchalen Anspruch auf den weiblichen Schoß, um durch diesen Zugriff die eigene Vaterschaft sicherzustellen, wie andererseits heute nicht wenige Frauen mit einer Verknappung der sexuellen Ressourcen ihre eigene sexuelle Bedeutung aufwerten wollen. Beide bewegen sich nach wie vor im patriarchalen System, fremde Hand an den weiblichen Schoß zu legen. Den Auffassungen des Heiligtums steht die Prostitution dann nicht entgegen, wenn sie Ausdruck eigener sexueller Selbstbestimmung ist. Die Göttin hat mit ihrer Lust und Liebe die Welt belebt und befruchtet und sowohl die Lust wie die Liebe den Menschen in die Seele gelegt, dass diese das göttliche Wirken ihrer Kraft und ihre Energie selbst als Teilhabe am allgemeinen Leben erfahren können. Dies geschieht frei von allen Zwängen im leiblichen Gebet, in den Gottesdiensten und in der Galaktisierung an den Sakralorten zu den Sakralzeiten. Diese Lust und ebenso die Liebe steht ausschließlich mit der der Göttin geschuldeten Treue im Zusammenhang und unterliegt keinem anderen Zweck und keinen Bedingungen. Die Göttin wird aber auch außerhalb des Heiligtums im zivilen Leben verehrt, dort ihm Rahmen der Verlässlichkeit und der versprochenen Treue und in jeder Form, die damit in Übereinstimmung steht. Ist dies erfüllt, dann kann der Lust auch dann gefrönt werden, wenn damit zugleich materielle Vorteile verbunden sind. Auch wer gute Arbeit leistet, wird entlohnt und das Urteil seiner Arbeit leidet nicht darunter. Die Wege der Liebe sind ebenso verschlungen wie die der Lust und führen zumeist zur Göttin.

Beiträge:

Der Göttin heiligte Tempelhuren
Der Göttin zornige Tränen verbrennen Prostitution und Pornografie
Die Lust der Göttin heiligt, selbst wenn es Sünde wäre
Leo: Vom Lebensrisiko nicht entbunden
Leo: Die Auflösung der Promiskuität
Reanimierung heiliger Weiblichkeit
Die Entleiblichung des Menschen

Freitag, 17. Dezember 2010

Tempelprostitution

Als Tempelprostitution wird die geschlechtliche Hingabe von Priesterinnen oder Priestern, häufig in heiligen Hochzeiten, bezeichnet, die ursprünglich als Teil der Verehrung der göttlichen Lebenskraft, vor allem in Form von Göttinnen personalisiert, erfolgte. Mit dem Niedergang der matriarchalen Lebensformen infolge der Durchsetzung patriarchaler Weltdeutungen seit etwa mehr als dreitausend Jahren, gerieten auch die zur Verehrung der göttlichen Lebenskraft und der Göttinnen geübten rituellen Handlungen, in deren Mittelpunk die geschlechtliche Hingabe der an den Sakralakten Beteiligten stand, in Verruf. So wie vor allem die Priesterinnen als Tempelhuren diffamiert wurden, wurde ihr Liebesdienst mit der Prostitution, also der geschlechtlichen Hingabe allein zur Erlangung wirtschaftlicher Vorteile, gleichgesetzt. Dies war eine Konsequenz der Machtübernahme durch das Patriarchat und seiner Entartung zur Phallokratie, in dem die zuvor dominierende stark auf die weibliche Gebärkraft abstellende Weltdeutung durch das männliche Herrschaftsprinzip ersetzt wurde. Sie war eine Folge der mittels der Durchsetzung der Schrift und der sich hieraus ergebenden Verschriftlichung der Welt sich erheblich ausweitenden gesellschaftlich begründeten Lebensformen. Diese beruhen darauf, dass die an ihrem Entstehen beteiligten Menschen die zugrundeliegende Information getreu umsetzen und am vorgesehenen Ort zur vorgesehenen Zeit das Vorgesehene tun. Die Möglichkeiten hierfür wurden durch die Verschriftlichung infolge der eröffneten höheren Abstraktionsgrade, die sich gerade bei der Informationsverbreitung und -verarbeitung auswirken, massiv erweitert. Dem konnte die über viele tausende bis jahrzehntausende Jahre herrschende am Kreislauf des natürlichen Lebens orientierte matrilineare Weltsicht nicht standhalten. Die Göttinnen und ebenso die Frauen -in ihrer göttlichen Verbundenheit durch ihren das Leben gerierenden Schoß- wurden entzaubert und die Frauen wurden in die männliche Knechtschaft genommen, sie galten künftig nur noch so viel, wie sie den männlichen Bedürfnissen wert waren. Mit einer eisernen Moral griffen die Männer auf deren Schoß zur Sicherung der eigenen Vermehrung zu, die Frauen wurden weggesperrt, verhangen, in ihrer Würde wie auch in ihrer Rechtsfähigkeit beschränkt. Die Sexualität, die Frauen und Männer in Lust und Liebe so lange Zeit gleichberechtigt verbunden hatte und das göttliche Wirken im Leben hatte erfahren lassen, wurde zu einem Unwert, ihr Genuss auf das zur Vermehrung Unvermeidbare beschränkt und galt im Übrigen als Schande. Hier rührt der Schmutz her, den viele heute mit ihr verbinden. Die heiligen Handlungen zur Verehrung der Göttinnen wurden zur Prostitution abgewertet und die heiligen Priesterinnen zu Huren erklärt. Hieraus entstand die überwiegend lustfeindliche Moral vor allem der christlichen Religionen, die tatsächlich den Machtanspruch der Männer auf die Frauen sicherstellen soll. Denn der Mann konnte sich -bislang- im Gegensatz zur weiblichen Mutterschaft seiner Vaterschaft nur sicher sein, wenn er jeden anderen Mann vom Schoß seiner Frauen ausschloss. So entstand, nicht nur im Bereich der christlichen Religionen, ein nahezu perfektes System zur Unterwerfung, Beherrschung und Instrumentalisierung (zum Zwecke der Vermehrung) der Frauen, das bis heute in weiten Teilen der Welt noch besteht. Nicht selten sind die Frauen selbst die militantesten Verfechter ihrer Unfreiheit, wie sich gerade am Beispiel der Prostitution zeigt, die besonders durch Frauen bekämpft wird. Doch tatsächlich sind es allein männliche Bedürfnisse, die die Prostitution als verwerflich erscheinen lassen. Denn sie macht nur Sinn vor dem Hintergrund der den Frauen genommenen Freiheit, über ihren Schoß zu entscheiden. Dies kann, wenn es auch versucht wurde, durch ein vom Mann ihr angelegter metallener Keuschheitsgürtel nicht gewährleistet werden, aber durch einen ethischen Keuschheitsgürtel, der entsprechend dem männlichen Willen den weiblichen Schoß verschließt. Die Prostitution durchbricht wie ein Streikbrecher diese Barriere, deswegen ist wesentlicher Teil dieser den Frauen oktroyierten Moral auch die heftige Ablehnung der Prostitution gerade durch die Frauen. Selbst emanzipierten Frauen ist heute noch nicht klar, wessen Lied sie singen, wenn sie sich dem überkommenen moralischen Diktat unterwerfen. Dabei ist es allein die Freiheit, die hier bestimmen kann, gepaart mit der Verantwortung, das Versprochene zu halten. Die Wiederentdeckung der belebenden Kraft der Göttin und ihre Verehrung durch das Erlebnis der damit in die Welt gebrachten Lust und Liebe im leiblichen Gebet und der Vereinigung befreit die Menschen von der Beherrschung, die allein fremden Zwecken dienen soll. Die Zurückgewinnung des Sakralakts als Akt der heiligen Hochzeit lässt in jedem Menschen das Licht der Göttin wieder leuchten. Das geschieht im Tempel, an den der Göttin geweihten Orten und zu den ihr geweihten Zeiten. Im Übrigen aber verehrt jeder die Göttinnen in seinem zivilen Leben durch Treue und Verlässlichkeit, was nichts anderes bedeutet, als das Versprochene zu halten. Das herrliche Licht der Göttin aber strahlt soweit, dass es selbst die Prostitution heiligen würde, würde es bei den sakralen Handlungen darum gehen. Tatsächlich aber bezeichnet Prostitution den unfreien Gebrauch der eigenen Geschlechtlichkeit, sei es wegen der Macht des Geldes oder wegen Drohung und Gewalt, diese aber zieht die göttliche Lust und Liebe, die alles nur ermöglicht, durch den übelsten Schmutz und die Göttinnen werden sich rächen.

Beiträge:
Der Göttin zornige Tränen verbrennen Prostitution und Pornografie
Der Göttin heilige Tempelhuren
Reanimierung heiliger Weiblichkeit
Das niedergerungene Matriarchat
Magna Mater und Zeus - vom heiligen Schoß zum heiligen Phallus
Die Lust der Göttin heiligt, selbst wenn es Sünde wäre
Die göttlichen Freuden des Schoßes
Phallokratie, der Sündenfall
Die Entleiblichung des Menschen
Die Öffnung des Schoßes
Die einigende Kraft der Göttin
Abstrakte patriarchale Verführung
Die Verschriftlichung der Welt

Gedicht:

Astartes Götterleib
Kybele, Schönste aller Leiber Du

Donnerstag, 16. Dezember 2010

Tempelhuren

Als Tempelhuren werden die heiligen Priesterinnen der matriarchalen Göttinnen verunglimpft, nachdem sich das Patriarchat mit seinen phallokratischen Entartungen gegen die seit langer Zeit bestandene matrilineare Ordnung durchgesetzt hatte. Man muss heute annehmen, dass bis vor etwa dreitausend Jahren die religiösen Vorstellungen von einer göttlichen Naturkraft, der alles Leben entstammt, weit verbreitet war. An dieser Energie (als gerichtete Kraft) hatten auch die Frauen mit ihrer Gebärfähigkeit teil. Diese wurde so gedeutet, dass sich in den Schoß der Frau zur Wiedergeburt anstehende Seelen Verstorbener einnisteten - ein Mythos, der im Christentum in der Vorstellung der Befruchtung der Jungfrau Maria durch den Heiligen Geist wiederkehrt-, nach der Entdeckung der Vaterschaft mit der weiteren Annahme, dass der Schoß zuvor durch das Glied des Mannes geöffnet werden musste. Hierüber waren die Menschen unmittelbar mit dem göttlichen Wirken verbunden und verehrten dieses Göttliche in Form von Göttinnen, von denen sie sich eine personalisierte Vorstellung machten. Wegen ihrer sehr großen Abhängigkeit von den natürlichen Gewalten, die einerseits als Bedrohung, andererseits als Geborgenheit empfunden wurden, erfuhren die Menschen die göttliche Lebenskraft unmittelbar, so dass sie in ihrem religiösen rituellen Verhalten, durch das sie Verbindung mit dem Göttlichen aufnehmen wollten, vor allem an ihre geschlechtlichen Erlebnisse, die sie inmitten des Mythos des weiblichen Schoßes führten, anknüpften. Es bildete sich die noch weit in die späteren patriarchalen Gesellschaften hineinwirkende Vorstellung, wonach mittels des Schoßes und damit durch den Geschlechtsakt Verbindungen zum Göttlichen hergestellt werden konnte. Diese Vorstellung diente auch lange Zeit zur Legitimation, um eine beanspruchte weltliche Macht als göttlich verliehen auszugeben (altes Ägypten, altes Israel, altjapanische Mythen zum Tenno). Hinzutrat das Erlebnis des Rausches, wie ihn der Mensch vom Orgasmus kannte, in dem er sich als mit dem Göttlichen vereint fühlt. In der rituellen Verehrung der Göttinnen galt daher das sexuelle Erlebnis eines rauschaften Orgasmus als Vereinigung mit der jeweils verehrten Göttin. Ihre Priester und Priesterinnen nahmen bei der Vermittlung und Herbeiführungen dieser Vereinigung, wie bei Heiligen Hochzeiten,  ihren Aufgaben entsprechend eine wesentliche Rolle ein, ihre Mitwirkung galt als sakrale Handlung. Das Verständnis des Sexuellen als heiliger Vorgang folgte aus der Heiligkeit des weiblichen Schoßes und den mit ihm verbundenen Freuden. Priester, die in den Tempeln sich im Dienst der Göttin geschlechtlich vereinigten, sei es miteinander, sei es mit Gläubigen, verrichteten daher seit je einen heiligen Dienst. Diese Einschätzung schlug in ihr Gegenteil um, als die Männer ihre Beteiligung an der Fruchtbarkeit des ursprünglich selbst für göttlich gehaltenen weiblichen Schoßes erkannten und damit glaubten, die Göttinnen und Frauen entzaubern zu können. Zugleich entdeckten die Männer, dass es auf die willentlichen Mitwirkung der Frauen bei der Zeugung überhaupt nicht ankam, man sie sich auch einfach nehmen konnten, gar mit Gewalt und die dennoch später freiwillig bei ihnen blieben, da sie nur so ihre Kinder aufziehen konnten. Mit dieser Einsicht wurde die Bedeutung der Frauen auf das zur Erfüllung der männlichen Bedürfnisse Notwendige reduziert, sie verloren ihre Selbständigkeit, Würde und Freiheit. Ihre Existenzberechtigung fanden sie bis in die Neuzeit nur soweit, soweit die männlichen Bedürfnissen reichten. Alles, was die weibliche Persönlichkeit ausmachte, entschwand im Nichts und heraus kam die Vorstellung eines Weibes, das dem Manne untertan war und ihm in allem zu dienen hatte, vor allem aber seine Kinder ihm zu gebären. Dieses Bild galt bis in die Neuzeit unangefochten. Alles was die Frauen betraf, war dabei darauf ausgerichtet, dass der Schoß anderen Männern verschlossen bleiben musste, hierauf gründet geradezu die neue patriarchale Macht und die neue Moral befasste sich lange Zeit mit fast nichts anderem, als die männlichen Herrschaftsansprüche über den weiblichen Schoß zu zementieren. Mit dem Sieg des Patriarchats und der Unterdrückung der Frauen einher ging die Verschriftlichung der Welt, als soziales Phänomen nicht vor Ende des zweiten und Beginn des ersten vorchristlichen Jahrtausends eintretend (ungeachtet des Zeitpunkts der Erfindung der Schrift). Die Verschriftlichung führte wegen der zunehmenden Abstraktionshöhe zu einem Erkenntnisschub, der den Männern auch ihre Beteiligung an der Vaterschaft offenbarte und der auch zu einer Vergrößerung der gesellschaftlichen Einrichtungen führte, da die hierzu erforderlichen Informationen sich inhaltlich, wie räumlich und zeitlich sehr stark erweiterten. Alles betraf Bereiche, die den Männern, auch wegen ihres einfacheren Umgangs mit Abstraktionen, näher standen. Sämtliche überkommenen großen schriftlichen Werke, wie die Bibel, die Schriften Homers oder Hesiods, stammen aus der ersten Hälfte des ersten vorchristlichen Jahrtausends und die bislang mündlich vermittelten Inhalte wurden zu dieser Zeit nach patriarchalen Vorstellungen umgeschrieben. Sie sind gerade das Werk des sich mittels der Ausnutzung der Verschriftlichung so siegreich durchsetzenden Patriarchats mit seiner uns seither bekannten Unterdrückung der Frauen. Über die Entartung der Phallokratie  führte dies schließlich zu einem Idealismus, der alles Natürliche als Reales verneinte, und in einem lebens- und lustfeindlichen männlichen Eingott mündete. Da die Verschriftlichung selbst der Siegeszug des Patriarchats war, stützen die vorhandenen schriftlichen Quellen naturgemäß nahezu ausschließlich seine Sicht, womit Historiker noch heute bei ihrer Exegese scheinbar widersprüchlicher Inhalte kämpfen. Mit dem Sieg des Patriarchats wandelte sich die Bedeutung der Priesterinnen, ihre heiligen Handlungen wurden als Prostitution diffamiert und ihre Tempel denaturierten zu Freudenhäusern als Orte der Tempelprostitution, in die andernorts geraubte junge Frauen untergebracht und zur Prostitution gezwungen wurden – in dieser Weise beschreiben uns die patriarchalen Quellen die frühere Verehrung der Göttinnen. Von der Würde der Frauen, die einst den Dienst der priesterlichen Tempeldienerinnen kennzeichneten, hatte das Patriachat, geschweige denn in der Form der griechischen Phallokratie schon seit vielen Jahrhunderten nichts mehr übrig gelassen. Mit der Rückkehr der Göttinnen wird diese Schande endgültig getilgt und die ehemals als Tempelhuren geschmähten Gottesdienerinnen wieder in ihr heiliges Amt gesetzt, indem sie mit ihrer leiblichen Liebe den Gläubigen die allgemeine Liebe der Göttin vermitteln.

Beiträge:

Der Göttin heilige Tempelhuren
Magna Mater und Zeus – vom heiligen Schoß zum heiligen Phallus
Die göttlichen Freuden des Schoßes
Reanimierung heiliger Weiblichkeit
Phallokratie, der Sündenfall
Heilige Liebe
Das niedergerungene Matriarchat
Die Entleiblichung des Menschen
Die Öffnung des Schoßes
Die einigende Kraft der Göttinnen
Patriarchat
Abstrakte patriarchale Verführung
Leo: Wiederherstellung der Leiblichkeit
Die Verschriftlichung der Welt

Gedicht: 

Die Lust - der Göttin Pfad 

Oberste Priesterschaft

Die Oberste Priesterschaft ist die höchste reguläre Instanz des Heiligtums der Sieben Göttinnen. Sie besteht aus sieben Höheren Priesterinnen oder Priestern, die über die Angelegenheiten des Ordens in unterschiedlichen in den hinterlegten Regeln bestimmten Mehrheiten entscheiden. Die Mitglieder der Obersten Priesterschaft werden durch Zuwahl von den bereits vorhandenen Obersten Priestern bestimmt. In der Wahl liegt zugleich die Weihe zum Obersten Priester begründet. Gewählt werden können nur solche Höheren Priester, die zu den 700 der Weihe nach dem Träger des Wortes am nächsten stehenden Priestern gehören, wobei die Anzahl der Weihen maßgebend ist, die den Höheren Priester von der ersten Weihe seiner weihemäßigen Vorgänger durch den Träger des Wortes trennen. Diese Zahl lässt sich für jeden Priester bestimmen, da auf Anordnung der Göttin die Ursprungsweihen nur durch den Träger des Wortes erfolgen konnten. Gezählt werden nur die Weihen zum Priester, nicht aber die zum Höheren Priester. Die Oberste Priesterschaft entscheidet als Kollegialorgan und wird durch einen von ihnen gewählten Primus inter Pares geleitet. Dem Primus inter Pares kommen besondere Befugnisse nur in eng umrissenen Ausnahmefällen zu. Die Obersten Priester bekleiden ihr Amt unbefristet, bis sie amtsunfähig werden. Sie können dann zurücktreten oder aber durch eine qualifizierte Mehrheitsentscheidung der Obersten Priesterschaft in den Ruhestand versetzt werden. Alle Obersten Priester können als Gesamtheit ihr Amt in bestimmten Fällen der Entscheidungsunfähigkeit verlieren. Geschieht dies, so rücken die sieben der Ursprungsweihe am nächsten stehenden Höheren Priester in die Oberste Priesterschaft ohne Zuwahl nach. Mit der gemeinsamen Feststellung dieser sieben Personen, dass die Oberste Priesterschaft neu konstituiert ist, gelten sie als Oberste Priester geweiht. Über die Weihebefugnis der höheren Priester hinausgehende Weihebefugnisse stehen den Obersten Priestern nicht zu. Sie können die Kongregation als Versammlung aller Höheren Priester einberufen, der nach Beendigung der Trägerschaft des Wortes  die höchste Zuständigkeit in Glaubensfragen bei der Auslegung der offenbarten Inhalte zukommt. Der Obersten Priesterschaft obliegt generell die Verwaltung des Heiligtums und Ordens, die sie teilweise auf einem für von ihr gebildete Regionen zuständigen Höheren Priester jeweils für sieben Jahre übertragen kann. Darüber hinaus entscheidet die Oberste Priesterschaft in den in den hinterlegten Regen vorgesehenen Fällen.

Beiträge:

Gedicht:

Mittwoch, 15. Dezember 2010

Lust


Die Lust ist das leibliche Erleben eines Werdens. Alles Leben ist stets ein Werden und die Lust ist eine Eigenschaft dieses allgemeinen Lebens. Bedeutung erlangt sie allein auf der Ebene des Bewusstseins, denn unterhalb davon fehlt es an einer Wahrnehmung. Das schließt indessen nicht aus, dass die Lust einem jeden Leben zugrundeliegt, auch in den biologischen unbewussten Formen, und sie dabei eines der wesentlichen Elemente bezeichnet, die die an einem Werden beteiligten einzelnen Vorgänge sich zusammenfügen lassen und es bewirkt, dass ein jedes Teil dass von ihm nach der zugrundeliegenden Information Erwartete oder auch nur Notwendige auch tut, ihre Wirkungen somit solche der allgemeinen Bindungskraft, einer Eigenschaft der allgemeinen Lebenskraft, sind, mithin Teil der Wahrnehmung der allgemeinen Liebe ist.  Aus diesem Grunde erfährt der Mensch die Lust, wenn sie in sein Bewusstsein kommt, als eine urtümliche tief aus dem Innersten des Lebens herrührende Kraft, die ihn in seiner ganzen Wahrnehmung leiblich erfasst, wovon auch seine intellektuellen Fähigkeiten betroffen sind  - die ihrer Bedeutung nach ebenso Ergebnis körperlicher Prozesse sind. Die Lust begleitet das Wollen in seinem Streben, genau genommen ist sie immer Wollust. Wollen selbst lebt aus der Kraft des Defizits an Behagen, das zwischen dem Punkt, wo der Wille gefasst wird und dem Ziel, das nach ihm anzustreben ist,  sich stets bildet und nichts anderes als das Kraftfeldgefälle (bzw.  deren Zunahme) im Spannungsfeld zwischen dem Glücks- und Unglückspol  spiegelt. Lust und Behagen sind beides Empfindungen, die mit der Ausrichtung zum Glück entstehen, wobei das Behagen dessen statische Seite (wie im Erreichen des angestrebten Zieles), die Lust die dynamische des Werdens umschreibt, aber mit dem Glück nur verschiedene Seiten derselben Medaille darstellen. Die Lust wird daher in verschiedenen Systeme auch zurecht als das Triebhafte,  als Libido oder auch als der Urtrieb angesehen, denn alle Bezeichnungen meinen nichts anderes als die urtümliche Kraft, die von der Lust ausgeht, das bewusste Verhalten zu bestimmen, eine Kraft die schon nach rationaler Vermutung alles Werden regiert.  Die Lust selbst ist frei von dem Streben und seinen Begründungen und Erklärungen, Zielen und Zwecken, vielmehr ist die Lust selbst Ziel, Zweck, wie auch Raum und Zeit in der Erfahrung und Empfindung der Lust jede Bedeutung verlieren. Damit nimmt die Lust einen zentralen Part im Prozess des Lebens ein. Sie ist selbst die Wahrnehmung des Lebens als Prozess und identifiziert diesen Prozess mit dem Leben eines Einzelnen. In dieser zentralen Bedeutung ist sie auch in der Sexualität mit der Ausbreitung des Lebens verknüpft, wo der Mensch sie mit am intensivsten, wenn auch nicht  am ausgeglichensten erfährt.  Diese Bedeutung kommt der Lust deswegen zu, weil es sich bei ihr nach dem Glauben des Heiligtums um nichts anderes als um die unmittelbare Kraft, also die zum Leben gerichtete Energie der Göttin handelt. Denn die Göttin hatte einst die tote Welt belebt und befruchtet, indem sie mittels ihres Leibes ihre Energie auf die Erde richtete und aus dieser Richtung die Kraft des Lebens als Alles Belebende entstand und seither in Form des allgemeinen Lebens dort wirkt. Die Richtung ist aus der allgemeinen Liebe der Göttin entstanden, weswegen ihr Wirken als Lust und Liebe einheitlich erfahren wird. Dies alles ist das Licht der Welt und des Lebens und in ihrem Schein erkennt der Mensch das Glück als Teil der Göttin, nach dem zu streben ihn Lust und Liebe empfinden lassen. Leben kann nur ein Einzelner, weswegen auch nur er in seiner Lust und Liebe sich mit der Göttin in ihrer allgemeinen Lust und Liebe vereinen kann, sich gar sein einzelnes Leben als eine Emanation  des Göttlichen erklären lässt, dass er aber nie die Lust der Göttin außerhalb seiner Selbst finden, begründen oder an ihr teilhaben kann. Wie es kein reales virtuelles Leben gibt, gibt es auch keine reale virtuelle Lust. Eine allgemeine Lust, wie etwa bei den Lustbarkeiten, gibt es ebenso wenig, allgemein mögen hier allein die Informationen sein, wie sich möglichst die Lust des Einzelnen wird einstellen können. Die Lust der Göttin lässt sich ebenso wenig wie ihre Liebe zwischen den Menschen zu einem Gesellschaftlichen verallgemeinern, verallgemeinern lässt sich die Lust zusammen mit der Liebe allein im leiblichen Gebet  bei  der Galaktisierung im Heiligtum.


Beiträge:

Gedichte:

Montag, 13. Dezember 2010

Solidarität

In der Ursprungsbedeutung geht der Begriff der Solidarität (lateinisch solidus für gediegen) auf die solidarische Haftung des Römischen Rechts zurück, wonach Haftungsverhältnisse so begründet werden konnten, dass mehrere ungeachtet ihrer persönlichen Verantwortung für sich selbst für eine Schuld gemeinsam hafteten und von jedem Gläubiger persönlich auf die Erfüllung der ganzen Schuld in Anspruch genommen werden konnten. In der modernen Zeit wurde dieser Gedanke weltanschaulich dahin gehend erweitert, dass unter vergleichbaren Verhältnissen lebende Personen die sich daraus ergebenden Lasten ungeachtet der persönlichen Betroffenheit gemeinsam tragen, wobei sich im Laufe der Entwicklung dieser Gedanke von einem moralischen Anspruch zu einer gesellschaftlichen Pflicht wandelte. Zudem wurde die Vorstellung der Verbundenheit, die sich infolge der Betroffenheit durch die gleichartigen Verhältnisse begründete, stets erweitert, von persönlichen Gemeinschaften über politische Gemeinschaften bis hin zu ganzen staatlichen Gemeinschaften, was augenblicklich den Haftungsrahmen abgibt. Es bestehen jedoch starke Bewegungen, den Haftungsrahmen auf die bloße menschliche Gemeinschaft in der Welt zu reduzieren. Die Besonderheit der Solidarität auch als einzuforderndes Recht unterscheidet sie grundlegend von anderen sozialen Leitbegriffen, wie die christliche Nächstenliebe oder, jedenfalls nach überkommenen Verständnis, auch die Gerechtigkeit, die jeweils auf einem ethischen Anspruch, zumeist religiös gedeutet, gründen. Während die ethischen Ansprüche sich allein an die Verantwortung des Beanspruchten richten, will die Solidarität auch mit Mitteln der Gewalt durchsetzbare Forderungen begründen. Gesetze verwenden diesen Begriff daher im Namen oder in ihrer Begründung nicht weniger selbstverständlich als früher den Namen Gottes. Man kann die Geschichte des Begriffs der Solidarität damit umschreiben, dass die Strenge der Haftung, die bereits das römische Rechte kannte, unverändert blieb, die Haftungsvoraussetzungen indes, die ursprünglich in einer freiwilligen Vereinbarung einer solchen weitgehenden Haftung für andere bestanden, aber zu einem politischen Programm aufgeweicht wurden. Damit erweist sich der Begriff Solidarität in den modernen Gesellschaften als politisches Mittel zur Durchsetzung von Machtansprüchen oder auch als politischer Kampfbegriff, der vor allem durch den Sozialismus belebt wird. Er unterscheidet sich in seiner Unbestimmtheit und Unwägbarkeit in nichts von anderen zu diesem Zweck verwandten Begriffen wie König, Führer, Vaterland, Liebe zum Staat oder auch (diesseitig bedeutsam) zu Gott, allesamt Begriffsformen, die in der Vergangenheit regelmäßig zur Beherrschung anderer missbraucht wurden. Nicht die Idee der Solidarität als Grundlage sozialen Handels führt zu diesem Missbrauch, sondern die Hoheit der Ausfüllung dieses Begriffs durch die Fordernden und nicht durch die Verpflichteten. Denn wie jeder allgemeine Begriff kann er nur die Bedeutung haben, die man ihm zuvor beilegte. Die Solidarität weist in seiner sozialistischen, aber auch abgemilderten modernen sozialen Form diese Festlegung denjenigen zu, die hierauf ihre Forderungen gründen, weswegen die Sozialstaaten immer offener zu Einrichtungen solidarischer Selbstbedienung denaturieren, die einem ungehemmten Sozialhedonismus frönen. In der Demokratie lädt das Prinzip der Herrschaft einer immer weniger an vorrangiges Recht gebundenen Mehrheit hierzu ein, zumal dem entgegenstehende rechtliche Vorbehalte, wie in den Grundrechten der Verfassung, durch eine allem unterliegende bzw. übergestülpte Sozialisierung (in Form einer stets vorangehenden allgemeinen Sozialpflichtigkeit und sozialen Gerechtigkeit) beliebig zurückgedrängt werden können. Ohne ausnahmslose Vorrangigkeit des Rechts (und nicht der Gerechtigkeit) entartet jede Demokratie in die sogenannte Pöbelherrschaft der Ochlokratie. Das Muster der Vorherrschaft eines einseitigen Ideals der Solidarität hat bereits tiefe Spuren im gesellschaftlichen Selbstverständnis der Individuen hinterlassen und schleichend die individualistische Grundstruktur der Gesellschaften als eines Bundes freier selbständiger, sich ihrer Selbst und der Würde bewusster Menschen auf den Kopf gestellt. Die Nächstenliebe entartete zur Liebespflicht und wer nicht den anderen liebt, wie ihm befohlen, kommt ins Gefängnis. Bürgertugenden wie die Verantwortung für sich selbst wurden abgelöst von der angeblichen generellen Verantwortlichkeit aller für jeden, ganz gleich wie dieser sein Schicksal bislang selber bestimmte und dorthin gelangte. Der Einzelne wird zum Diener des Allgemeinen und geht damit als instrumentalisiertes Glied einer Sozialkette seiner eigenen Würde und Göttlichkeit verlustig. Denn nach Vorstellung des Heiligtums ist es allein der Einzelne, in dem die belebende Kraft der Göttin wirkt und aus dem alles andere erst als Virtuelles und Gesellschaftliches entsteht. Dies ist ein Faktum, man nutze nur seine Sinne. Solidarität ist der neue Halbgott, der gepaart mit einer vorgeblichen Gott abgeschauten Allmacht diesen Mangel ausgleichen soll, indem die Selbsterhaltungskräfte des Einzelnen zu beliebig manipulierbaren Sozialkräften vertauscht werden. Im Heiligtum aber findet der Einzelne zuerst zu sich selbst und dadurch zur Göttin und darüber findet er zur Lust und Liebe und damit auch zu anderen und alles schöpft sich aus seiner Verantwortung. Dies ist durchaus solidarisch in dem Sinne, dass aufgrund der Gerechtigkeit als advocatus publicus der Einzelne die Bedürfnisse der anderen zu beachten hat, indessen nicht um den Preis der eigenen Selbstaufgabe und auch nicht um den des Verlustes der eigenen Lust und Liebe. Das eigene Glück, nach dem ein jeder strebt, ist die Grundlage für das, woran man andere teilhaben lässt, nicht aber ist die Teilhabe das eigene Glück. So ist die Reihenfolge im Heiligtum. In der gemeinsamen Liebe zur Göttin und der Verallgemeinerung von Lust und Liebe aber liegt weit mehr begründet, als Solidarität sozialistischer Prägung jemals wird erreichen können. Denn diese Art der Solidarität zerstört als Fluch der Freiheit auf Dauer die Grundlagen unseres Lebens, statt sie zu befördern.

Beiträge:
Der Gesellschaft Kraft kommt vom Einzelnen, dessen Kraft aber von der Göttin
Gleichheit - der Göttin Kraft oder der Freiheit Geißel
Alles ist ein Geben und Nehmen, auch die Liebe
Allein der Leib Göttin entgrenzt die Nächstenliebe
Von Ideen als Trojaner der Vernunft
Der Schutz der Freiheit liegt allein im Widerstand
Der Götze Gerechtigkeit frisst das Recht
Schwindet die Rechtssicherheit, schwindet die Verantwortung
Nicht das Schöne, Gute und Gerechte sind die Wahrheit
Du bist der Nabel der Welt
Gut ist nur, was du tust
Nur was die Freiheit achtet, gilt
Der Göttin Gerechtigkeit fließt aus dem allgemeinen Leben
Idealismus - ein Anmaßung von Göttlichkeit


Gedichte:
Der Verlust der Göttlichkeit
Des Einzelnen Göttin wirkt gemeinsam
Der Gleichheit Gaben und Verdruss
Die von der Kraft Verwaisten

Sonntag, 12. Dezember 2010

Virtuelles

Als virtuell bezeichnet man im Allgemeinen etwas, das nicht wirklich sondern nur Schein ist. Im Heiligtum wird der Begriff vor dem Hintergrund gebraucht, dass alles, was lebt, stets ein Werden ist und somit kein Sein als eine dauernde und in sich begründete Substanz besitzt. Es entsteht nur durch das Zusammenwirken der Beteiligten allein für den Augenblick des Bewirktwerdens. Als virtuell bezeichnet man es dann, wenn es hierbei ausschließlich vom  übereinstimmenden Willen der Beteiligten abhängig ist, der in jedem Augenblick entzogen werden kann und damit den Prozess verändert oder beendet. Daher ist alles Gesellschaftliche stets nur virtuell. Als real empfindet der Einzelne nur, was er unmittelbar fühlt, und dieses Gefühl fasst er über einen kurzen Zeitraum zusammen, womit er das Gefühl der Gegenwart erzeugt. Alles andere, was von Außen in den Menschen dringt, findet vor diesem gedanklichen Display statt. Ein Sein kann nur das haben, was von der Wahrnehmung und auch dem Verhalten der Einzelnen in seinem grundsätzlichen Bestand unabhängig ist. Ein solches Sein haben die Grundlagen des Lebens wie die Kraft der Göttin, die unablässig Leben werden lässt. Ein Sein kommt allem zu, das kein Werden ist, wobei es aber auf den Blickwinkel ankommt und dem zeitlichen Ablauf des eigenen Werdens in Bezug auf das Werden des Wahrgenommenen. Dies deutet auf die psychologischen Grundlagen allen Seins. Ein Werden selbst kann zwar als ein infinitesimales Sein angesehen werden, gedacht als kleinster Punkt, der gerade geworden ist und schon wieder entschwindet und von einem neuen ersetzt wird, was indessen nur eine begriffliche Spielerei ist. Die subjektive Wahrnehmung des eigenen Lebens als jeweiliges Ergebnis des Werdens schlägt sich jedoch im Gefühl eines Seins der Gegenwart mit dem hierbei fingierten Zusammenhang sich über eine kurze Zeitspanne erstreckender identischer infinitesimaler Zustände nieder. Vor diesem Display findet jede Erkenntnis statt, begründet sich das Bewusstsein, auch seiner Selbst, und nimmt der Einzelne das allgemeine Leben  als Ergebnis der göttlichen Energie wahr, die mithin das wirkliche Sein ist. Der Begriff des Virtuellen, wie wir ihn verwenden, knüpft somit an den mittels des Bewusstseins als seiend und nicht nur werdend wahrgenommenen im Rahmen der empfundenen Gegenwarten fingierten Zuständen an. Das Werden des Bewusstseins selbst gilt danach nicht als virtuell, sondern ist Teil der aus ihm abgeleiteten Vorstellung eines Seins, als welches der Einzelne die Grundlage seines eigenen Lebens wahrnimmt. Was er aber dabei wahrnimmt ist nichts anderes als die Leben schaffende Kraft der Göttin, der auch die besonderen Eigenschaften des Bewusstseins zu verdanken sind, sich selbst als Wahrnehmendes wahrzunehmen und endlos zu spiegeln und sich gleichsam am eigenen Schopf aus der Unkenntnis herauszuziehen. Wegen ihres göttlichen Ursprungs kommt dieser Kraft die Bedeutung eines Seins zu. Erst diese Erfahrung verschafft dem Menschen die Vorstellung von einem Sein, einem allgemeinen Leben und schließlich auch seiner Selbst. Die Kraft der Göttin erfährt der Mensch als Wahrheit und mit ihrer Hilfe kann er das Werden erkennen und das allgemeine Leben greifen, allein hierauf bezieht sich der positive Gehalt der Wahrheit, die sich im auch als Erleuchtung offenbart, im Übrigen aber nur negativ wirkt, das heißt den Irrtum erkennen lässt. Das versetzt den Menschen in die Lage, nunmehr selbst zu bewirken und mit anderen gemeinsam Gemeinsames zu bewirken, Prozesse, aus denen die Gesellschaft wie ein Sein entsteht. Das Bewirkte aber bleibt stets virtuell und kann nie zu einem wirklichen Sein erstarken, es ist das Ergebnis einer allein vom Willen der Beteiligten abhängenden Umsetzung einer zugrundeliegenden Information. Die Kraft des (gesellschaftlich) Bewirkten ist nichts anders als die Kraft, mit der die Beteiligten wollen, also eine Willenskraft, die durch das Streben nach Glück entsteht. Alles Virtuelle lebt nur von dieser Kraft, von der auch jedes politische Gemeinwesen nur (virtuell) leben kann. Es gibt sich selbst auf, wenn es die Willenskraft verliert, wie dann, wenn sie statt zu bewirken allein nur Früchte verteilt, so wie biologisch jedes Wesen verendet, wenn es die Kraft der Nahrung verliert. Nur die Tat zählt, nicht das Dulden. Im Heiligtum wird der Mensch auf seine göttliche Lebensgrundlage zurückgeführt, wenn er das Wirken der Göttin erkennt, wie sie Leben schafft. Im leiblichen Gebet  des Gottesdienstes trifft der Mensch auf ihren Atem, eine Kraft, die der Mensch aus der Gemeinsamkeit des Erlebens auf sein ziviles Leben überträgt und es dort in virtuell zu Bewirkendes umsetzt. Leider ist sich der Mensch dieser Zusammenhänge immer weniger bewusst und die Bedingungen des Virtuellen, wie Begriffe, Formen, Abstraktes und Ideen führen ein scheinbares Eigenleben, das ihre Virtualität vergessen lässt und wovon im Rahmen der Verschriftlichung der Welt im Wege eines Zivilisationsbruches behauptet wird, es handele sich dabei selbst um das Reale, das Leben indessen denaturierte zur bloßen Akzidenz. Nichts Virtuelles aber kann ein wirkliches Leben erlangen, tatsächlich geht es stets nur um andere Einzelne, die sich dieses Mechanismus für ihre Ziele bemächtigen. Ohne die Tat Einzelner ist aber nichts zu bewirken und alle Kraft entstammt der Göttin, in deren Anblick sich Sein vom Werden und Reales vom Virtuellen scheiden.

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